Waldbrandgefahr im Blick behalten
Um die Waldbrandgefahr zu dämmen, gelten im Wald strenge Regeln
Wenn es sommerlich warm und trocken ist, steigt die Waldbrandgefahr. In mehreren Regionen wurden bereits hohe Warnstufen ausgerufen. Wer trotzdem im Wald ein Lagerfeuer entzündet, grillt oder raucht, muss mit mehreren Tausend Euro Strafe rechnen, warnt das Infocenter der R+V Versicherung.
Rund 4.300 Hektar Wald haben Brände im vergangenen Jahr vernichtet – eine Fläche von mehr als 6.000 Fußballfeldern. Die größte Waldbrandgefahr geht dabei vom Menschen aus. Experten zufolge werden die meisten Waldbrände durch fahrlässiges Verhalten ausgelöst. „Lagerfeuer, Grills oder achtlos weggeworfene Zigarettenstummel bergen eine hohe Waldbrandgefahr. Schon ein einziger Funke genügt, um totes Holz oder ausgedörrte Gräser in Brand zu setzen“, sagt Torge Brüning, Brandschutzingenieur bei der R+V Versicherung.
Auch heiße Auspuffrohre beziehungsweise Katalysatoren von Fahrzeugen können Flächen entzünden. „Für Wanderausflüge deshalb nur ausgewiesene Parkplätze nutzen. Trockene Grasflächen oder Feldwege sind gefährliche Stellplätze.“
Grillen ist tabu
Um der Waldbrandgefahr zu begegnen und die Wälder zu schützen, gelten in Deutschland strenge Regeln. Offenes Feuer ist im Wald und in Naturschutzgebieten grundsätzlich verboten – nicht nur bei Waldbrandgefahr. Darunter fallen neben Lagerfeuern und Grills auch Camping-Kocher. Ein absolutes Rauchverbot in Wäldern gilt bundesweit von März bis Oktober.
In einigen Bundesländern sind Wälder sogar ganzjährig rauchfreie Zone. Das gilt für Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Wer sich nicht an die Vorgaben hält, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss somit mit einem Bußgeld rechnen. Wie hoch dies ausfällt, legen die Bundesländer fest. So droht beim Wild-Grillen in Brandenburg eine Strafe in Höhe von bis zu 100.000 Euro, in Mecklenburg-Vorpommern von bis zu 75.000 Euro. In Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt müssen Barbecue-Fans unter Umständen 25.000 Euro bezahlen, wenn sie im Wald grillen.
Rauchen im Wald: teuer!
Auch die Zigarette im Wald kann sehr teuer werden, und zwar mehrere tausend Euro. In Mecklenburg-Vorpommern ist ein Bußgeld von bis zu 75.000 Euro möglich, in Schleswig-Holstein und Berlin müssen Raucher unter Umständen 50.000 Euro hinblättern, wenn sie im Wald mit einer brennenden Zigarette erwischt werden.
Zusätzliche Warnstufen
Wenn eine Warnstufe ausgerufen wird, sperren die Behörden oft auch die öffentlichen Grillplätze und Feuerstellen in Waldnähe. „Entscheidend ist immer die Lage vor Ort“, erklärt Brüning. Wer einen Waldausflug plant, muss sich also vorab über die geltenden Regelungen informieren und das Verhalten anpassen.
Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
- Keine Zigarettenkippen aus dem Fahrzeug werfen.
- Wer einen Brand oder Rauchentwicklung bemerkt, sollte sofort die Feuerwehr unter 112 oder die zuständige Forstbehörde informieren.
- Der Deutsche Wetterdienst veröffentlicht auf seiner Internetseite täglich, wie hoch die Waldbrandgefahr in den einzelnen Regionen ist.
Wir laden Sie ein: Machen Sie bei unserem Fotowettbewerb 2024 mit!