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Sanierungsplan ergibt viel Sinn

Ein Sanierungsplan bündelt bei energetischen Sanierungen alle Vorhaben

Viele Hausbesitzer zögern bei der energetischen Sanierung. Sie sind unsicher wegen politischer Debatten und überfordert mit den vielen Möglichkeiten. Soll man eine Einzelmaßnahme oder eine Komplettsanierung durchführen? Ergibt es Sinn, Maßnahmen zu kombinieren? Fakt ist: Die Kombination von Sanierungsmaßnahmen erhöht den energetischen Nutzen, verkürzt die Bauzeit und senkt die Kosten. Thomas Billmann, Modernisierungsberater bei Schwäbisch Hall, weiß, welche Maßnahmen sich gut zu einem Sanierungsplan kombinieren lassen.

Sanierungen beginnen meist außen. Zuerst dämmt man die Außenhülle und baut neue Fenster ein. Danach tauscht man die Heizung, dämmt die Rohrleitungen und erneuert die Elektrik. Schließlich renoviert man das Hausinnere. „In der Theorie einfach, in der Praxis oft anders“, sagt Billmann. Jedes Gebäude ist anders, ebenso die Finanzen der Hausbesitzer. Manche Maßnahmen sind dringend nötig, oder das Budget und zeitlich begrenzte Fördermittel bestimmen das Vorgehen.

Deshalb hält man diese Reihenfolge selten strikt ein. Wichtig ist, Synergien zu nutzen, wo möglich. Eine sorgfältige Planung ist entscheidend. „Zunächst analysiert man den Gebäudezustand. Ein Energieberater erstellt dann einen individuellen Sanierungsplan“, erklärt Billmann. Das lohnt sich, denn alle Maßnahmen sollten aufeinander abgestimmt sein.

Bessere Energieeffizienz: Dämmung und Heizungstausch im Sanierungsplan kombinieren

Eine Heizungsmodernisierung spart bis zu 30 Prozent Energie. In Kombination mit einer Wärmedämmung steigt die Einsparung um fast ein Drittel. „Wer die Maßnahmen zeitlich versetzt durchführt, sollte dies den Handwerkern unbedingt mitteilen“, rät Billmann. So vermeidet man, dass die Heizung später überdimensioniert ist, wenn der Wärmebedarf sinkt. Umgekehrt gilt: Nach einer Dämmung sollte man wenigstens einen hydraulischen Abgleich durchführen, um das Heizsystem an den reduzierten Energiebedarf anzupassen.

Wärmebrücken vermeiden: Fenster tauschen und Fassade dämmen

Ein Tipp für Ihren Sanierungsplan: Wer neue Fenster einbaut, sollte auch gleich die Fassade dämmen – und umgekehrt. So vermeidet man Wärmebrücken an kritischen Stellen. Einerseits, weil die Fensterrahmen direkt in die Dämmebene gesetzt werden können. Andererseits, weil eine Dämmung in Kombination mit neuen Fenstern verhindert, dass die Hauswand im Winter schneller auskühlt als das Fenster. Anderenfalls könnte sich Feuchtigkeit aus der warmen Raumluft an der kalten Innenwand absetzen und Schimmel begünstigen.

Aufwand minimieren und sparen: Dachsanierung mit Photovoltaik

Bei Dachsanierungen ist es sinnvoll, eine Zwischen- oder Aufsparrendämmung anzubringen und über die Installation einer Photovoltaik-Anlage nachzudenken. In einigen Bundesländern, wie Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, ist dies bei grundlegenden Dachsanierungen bereits Pflicht. Durch die gleichzeitige Umsetzung der Vorhaben reduzieren Hausbesitzer den Arbeitsaufwand, da Kosten und Zeit für den Gerüstbau nur einmal anfallen. Zudem führt eine Dachsanierung mit Photovoltaik durch Eigenstromversorgung und geringere Energieverluste zu erheblichen Einsparungen bei den laufenden Kosten.

Eigenen Strom effizient nutzen: Photovoltaik und Wärmepumpe

Noch ein Tippfür Ihren Sanierungsplan: Besonders effizient und umweltfreundlich ist die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlage. Der von der PV-Anlage erzeugte Strom kann direkt zum Heizen und zur Warmwasserbereitung genutzt werden. „Die Einbindung von Solarenergie erhöht die Effizienz der Wärmepumpe und senkt die Betriebskosten“, erklärt Billmann.

Fördermittel sinnvoll einsetzen

Viele energetische Sanierungsmaßnahmen fördert die KfW und das BAFA. Zusätzlich bieten einige Bundesländer, Kommunen und Stadtwerke eigene Programme an. Da der Bundeshaushalt für 2025 noch nicht verabschiedet ist, bleibt unklar, welche staatlichen Förderungen es weiterhin geben wird. Hausbesitzer sollten daher die aktuellen Entwicklungen verfolgen, verfügbare Mittel prüfen und bei Bedarf schnell handeln.

Gut zu wissen: Förderprogramme lassen sich auch kombinieren, etwa KfW oder BAFA mit Wohn-Riester, das nun auch für energetische Sanierungen genutzt werden kann. Wer geschickt plant, kann also doppelt profitieren. Zur Finanzierung können vorhandene Bausparverträge genutzt oder neue abgeschlossen werden.

Um die größtmögliche Ersparnis zu erzielen, sollten Hausbesitzer Synergien nutzen und ihre Maßnahmen strategisch auf die verfügbaren Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten abstimmen. Ein Sanierungsplan scheint unerlässlich!

(Text: Bausparkasse Schwäbisch Hall)

Gehört oft zu einem Sanierungsplan: die Dämmung auf dem Dachboden. Foto: Bausparkasse Schwäbisch Hall
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